Nein, nichts zur Beförderung von Prince Charles am vergangenen Samstag an dieser Stelle. Schließlich geht es um Liverpool, und die Scouser waren noch nie besonders royal eingestellt. Zwar wurde ausnahmsweise beim Spiel des FC die Hymne gespielt, etliche Fans quittierten das jedoch mit Buhrufen.
Wobei ich mir sicher bin, dass auch viele Liverpudlians Herrn Windsor für vernünftiger halten als die Akteure der aktuellen Regierung, und ich gebe zu, auch ich habe der Zerermonie in der Westminster Abbey ein paar TV-Minuten geopfert. Aber nun schreiben wir ja auch schon eine neue Woche, und in der geht es um einen anderen König oder eine andere Königin
die royals der leichten muse
Nun ist der Eurovision-Contest eigentlich noch sehr viel weniger meins als die königliche Familie. Aber die Tatsache, dass Liverpool für die Ukraine übernommen hat, gefällt mir. Es passt zum Grundgefühl der Solidarität in der Stadt. Und vor allem gab und gibt es anlässlich der Veranstaltung eine richtig feine Aktion!
BBC und Suspilne
Nicht nur, dass die BBC bei der Ausrichtung des Events mit Vertretern des ukrainischen Rundfunks Suspilne zusammenarbeitet, um ukrainische Elemente in die Shows – das erste Halbfinale findet heute statt, das zweite am Donnerstag, bevor dann am Samstag die Entscheidung fällt – zu integrieren, man fand in Liverpool auch noch einen anderen Weg, Putin zu signalisieren, dass man sich gemeinsam gegen ihn stellt.
with a little help from my friends
Valerie Bound, die Chefin einer Liverpooler Marketingagentur, entwickelte die Idee, im großen Maßstab einen öffentlichen musikalischen Moment zu schaffen. Mit Unterstützung diverser Hilfsorganisationen in Großbritannien und der Ukraine forderte sie zunächst Chöre und Musiker:innen auf, ihre Version des Beatles-Hits »With A Little Help From My Friends« auf eine Plattform hochzuladen. Am Samstag soll es dann im Museum of Liverpool ein gigantisches gemeinsames Singen des Titels geben. Großartige Idee, finde ich!
Das Beitragsfoto stammt aus der Musikabteilung eben jenes Museums, das ohnehin immer einen Besuch wert ist (dazu zu gegebener Zeit mehr)