Liverpool-Hymnen


Liverpool, die Musikstadt, die Musiker-Stadt, hat zwei Hymnen. Beide charakterisieren die Stadt aufs Feinste. Und beide schaffen es auch nach all den Jahren immer wieder, mir eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen.

Ferry cross the mersey

Ferry Cross the Mersey wurde 1964 von Gerry Marsden, einem der Hautvertreter des Mersey Beat, geschrieben, und mit seiner Band, den »Schrittmachern« (Pacemaker) aufgenommen. Marsden war in Toxteth aufgewachsen, der härtesten Ecke Liverpools, ein Scouser durch und durch. Vor allem aber singt er, dass

»We don’t care what your name is boy
We’ll never turn you away«

und so ist es in der Stadt, die seit Jahrhunderten eine Einwandererstadt ist. Natürlich gibt es Probleme, natürlich gibt es Auseinandersetzungen, auch Handgreiflichkeiten und Schlimmeres – grundsätzlich ist aber erst einmal jeder und jede in Liverpool willkommen.

Bis heute wird Ferry Cross the Mersey auf der Fähre von Liverpool nach Birkenhead gespielt, und auch wenn die Lautsprecher nicht gerade High-End-Qualität liefern, ist Rührung garantiert beim Blick auf die großartige Skyline vom Wasser aus. Beim Erleben der Weite des Flusses kurz vor seiner Mündung in die Irische See, beim Empfinden all dessen, was Liverpool so besonders macht.

You’ll never walk alone

Die andere Liverpool-Hymne ist natürlich diejenige des FC Liverpool. Und auch der Zusammenhalt, der hier besungen wird, gilt nicht nur im Stadion. Auch er ist Teil der DNA einer Stadt, in der man so viele schlechte Zeiten überstanden hat – gemeinsam überstanden hat – dass man weiß, wie stark wahre Solidarität macht.

Gerry Marsden

Und wieder war es Gerry Marsden, der das Lied – ursprünglich von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein für das Muscial Carousel geschrieben – prägte und als echten Liverpool-Song bekannt machte. Und zwar bereits ein Jahr vor Ferry Cross the Mersey.

Weltweit bekannt

Heute ist You’ll Never Walk Alone in der ganzen Welt bekannt. Unzählige Fußballclubs nutzen den Song als Hymne, und die Toten Hosen spielen ihn bei jedem ihrer Konzert als allerletzte Zugabe. Am Schönsten ist es aber nach wie vor, ihn in einem Liverpooler Club zu hören, gespielt von einer lokalen Band, mitgesungen von allen Gästen. Da kommt dann ganz schnell ein Tränchen.


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