Long way to Liverpool


Fans der Toten Hosen kennen den Titel, der nie ein Hit wurde, aber viel von der Verbundenheit Campinos mit der Stadt erzählt – einer Verbundenheit, die mit der Liebe zum Liverpool FC begann und bis heute darauf gründet. In dem Interview, das er netterweise für meinen Reiseführer Liverpool – Auf den Spuren der Beatles gegeben hat, sagt er über den Song: »Es ist die Beschreibung eines Gefühls, das ich als Kind und noch als Jugendlicher hatte: Man hängt samstags vorm Radio, hört den britischen Sender BFBS und seine Fußballübertragungen und sehnt sich dorthin.« Was damals auch für den Sohn einer englischen Mutter nahezu unmöglich war – es war eine Zeit, in der noch nicht mal eben für ein Wochenende in einer andere Stadt gejettet wurde.

Fernbeziehung

Als Campino seine Samstagnachmittage schon nicht mehr vor dem heimischen Radio, sondern eher beim Soundcheck auf den großen Bühnen dieser Welt verbrachte, wurde meine gerade ganz frisch begonnene Beziehung zu meinem heutigen Ehemann eine Fernbeziehung. Ich in Suhl im Thüringer Wald – er in Liverpool an der Mersey. Zweite Hälfte der 90er Jahre, beide vollzeitangestellt. Das verlangte einiges an Koordination, Organisations- und Improvisationstalent sowie Leidensfähigkeit.

Strapaziöse Anreise

Es waren seltsame Flugrouten, die für mich in Frankfurt / Main, Düsseldorf oder auch Köln / Bonn starteten, also schon eine recht ordentliche Anreise mit dem Zug zum Flughafen bedeuteten, dann aber nicht unbedingt ökologisch weitergingen. Denn das Fliegen war noch teuer, und häufig waren die günstigsten Angebote dann welche, die erst nach Brüssel oder Amsterdam führten. Nicht gut.

Ziel in England war dann stets Manchester, da der Liverpooler Flughafen erst im Jahr 2000 erweitert und kommerziell genutzt wurde. Aber immerhin: von dort aus gab es regelmäßige National-Express-Busverbindungen nach Liverpool. Dort gab es dann erst einmal ein Pint im Central Pub.

Dauerhaft(er) an der Mersey

Das ging ein knappes Jahr so, dann habe ich meine Zelte dauerhaft(er) an der Mersey aufgeschlagen.

Die Zeit der Billigflüge

Soweit der Rückblick ins letzte Jahrhundert. Was folgte, ist bekannt: Billigflüge in jeden Winkel der (westlichen) Welt, und damit auch nach Liverpool. Für uns, die wir bis heute regelmäßig in die Stadt zurückkehren, und für alle, die Liverpool besuchen wollten, extrem bequem, zumal der John Lennon-Airport so nah an der Stadt liegt, dass man mit einem normalen Linienbus in einer halben Stunde im Zentrum ist.

Lennon-Statue vor der Handgepäckkontrolle im Liverpooler Flughafen

Aktuell gibt es jedoch keine Direktverbindung aus Deutschland mehr. Der nächstgelegene Flughafen ist Amsterdam, was vielleicht für Menschen aus Nordrhein-Westfalen eine Möglichkeit ist. Ansonsten bleibt die Strecke nach Manchester – recht regelmäßig und zu einem reellen Preis ab Berlin zu haben. Die guten, verlässlichen National-Express-Busse bringen einen dann wie vor Jahr und Tag an die Mersey.

umweltfreundlich mit dem Zug

Natürlich kann man auch die wirklich umweltfreundliche Variante mit Zug durch den Eurotunnel wählen. Dafür braucht man allerdings viel Zeit – es empfiehlt sich ein Zwischenaufenthalt in London, was natürlich grundsätzlich immer eine gute Idee ist – aber nicht immer drin. Zeitlich und finanziell. Immerhin aber gibt es von London nach Liverpool eine sehr schnelle und im voraus gebucht auch günstige Zugverbindung!

Copyright-Hinweis: Das Beitragsfoto ist ein Screenshot von falk routenplaner


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